So optimierst du die
carnivore Diät für den Alltag
Wie alltagstauglich ist es wirklich sich nur von tierischen Produkten zu ernähren? Sind Restaurantbesuche generell tabu? Mit etwas Übung und Vorbereitung kann die carnivore Ernährungsweise Zeit, Kosten und Aufwand einsparen.
In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen für eine zeit- und kostenoptimierte Routine mit der carnivoren Diät.
So funktioniert das Kochen im Alltag
Ein Rezept ist nur gut und alltagstauglich wenn auch der Aufwand gering ist. Gibt es zu viel Geschirr oder dauert die Zubereitung mehrere Stunden vergeht einem schnell die Lust am kochen. Hier muss jeder für sich persönlich entscheiden wie viel Zeit man in der Küche verbringen möchte. Der Geschmack spielt jedoch auch eine große Rolle. Abgepackte Salami oder Hühnerbrust werden vielleicht schnell langweilig und dann möchte man doch mal wieder was warmes essen.
Ein Rezept ist also nur so gut wie es auch einfach zubereitet ist. Rührei ist in etwa 10 Minuten zubereitet und mit etwas Salz einer meiner Lieblingsgerichte. Und hinterher gibt's kaum Abwasch. Ein Rib-Eye-Steak lässt sich fast so schnell zubereiten und schmeckt dafür noch besser. Eine Gemüselasagne bedeutet stundenlanges schnippeln, schichten, und backen und schmeckt dann auch lange nicht so gut wie ein saftiges Steak medium.
Hier muss jeder für sich persönlich entscheiden wo man seine Lieblingsmahlzeiten auf der Geschmack-Aufwand-Skala sieht und sich dann für den Alltag an die wenig aufwändigen, aber dennoch leckeren Mahlzeiten halten.
Wie es eben mit der eigenen Lust und Zeit zu vereinbaren ist.
Tipp zum Steak anbraten:
Um nicht so viel Fettspritzer zu haben lieber etwas weniger Butterschmalz in die Pfanne geben. Eine Messerspitze reicht schon aus.
Noch besser ist's vom Grill.
Generell wird bei dieser Ernährung auf Fertigprodukte, Öl, Süßigkeiten, Nudeln, Gemüse, Reis, Kartoffeln, Mehl, Zucker, Brot und Obst verzichtet. Das heißt der Vorratsschrank bleibt, bis auf ein paar Salamis und Butterschmalz, so ziemlich leer. Ein guter Kühlschrank mit einem großen Gefrierfach sind hier Gold wert.
Wer sich dazu entschieden hat sich langfristig so zu ernähren kann mit einem guten Kühlschrank nichts falsch machen. Die Investition lohnt sich: Fleisch gibt's öfter mal im Angebot und dann kann man die Gefriertruhe auffüllen und muss wochenlang nicht mehr einkaufen.
Apropos Einkaufen: Der Besuch im Supermarkt wird wahnsinnig schnell sein. Ein kurzer Gang zur Fleischtheke, eventuell noch ein Abstecher zu den Eiern und Milchprodukten und vor zur Kasse. Kein Suchen, kein Abgleich mit dem Einkaufszettel und keine Schlange beim Bäcker. Der Einkauf dauert maximal 10 Minuten und ist mit guter Planung auch nur alle paar Wochen notwendig.
Die wichtigsten Küchenutensilien sind mit Abstand eine gute Pfanne, eine ausreichend große Heißluftfritteuse und ein Vakuumier-Gerät. Fans von Meal-Prepping werden sich auch an einer Mikrowelle erfreuen.
Ein gutes Messer und ein Messerschärfer sind für Steak-Fans unabdingbar.
Kochen mit der Heißluftfritteuse
Ich schwärme immer wieder von meiner Heißluftfritteuse. Schnell, sauber und einfach bereitet sie wunderbar die meisten Gerichte zu. Weiche oder hartgekochte Eier, Bacon, Chicken-Wings, Würstchen und sogar Ofenkäse sind super einfach damit zubereitet. Im Vergleich zum Backofen wird auch deutlich weniger Strom verbraucht, womit sich die Investition schnell wieder auszahlt. Wenn man mal ein Gericht aufwärmen möchte, wie z.B. Chicken-Wings, wird es auch schön knusprig. Ein echtes All-Round-Talent. Welche Heißluftfritteuse für dich und deinen Haushalt geeignet ist findest du in dem Artikel: Heißluftfritteusen Test - welche passt zu mir?
Und noch ein Pluspunkt: Es gibt im Vergleich zum Braten in der Pfanne kaum Abwasch, Gerüche oder Fettspritzer.
Geld sparen mit einem Vakuumierer
Wenn es mal gutes Fleisch im Angebot gibt lohnt es sich davon mehr zu kaufen und es zu vakuumieren.
Gerade bei Rindfleisch erhält man somit einen sehr guten Zuwachs an der Haltbarkeit. Kann man dadurch ein paar Kilo mehr zu einem günstigen Preis kaufen hat sich der Vakuumierer manchmal schon nach einem Einkauf amortisiert.
Ein weiterer Vorteil:Ist das Gefrierfach und der Kühlschrank schön voll mit vakuumiertem Fleisch muss man teilweise wochenlang nicht mehr zum Supermarkt. Ich nutze seit Jahren diesen Vakuumierer und bin sehr zufrieden damit.
Was du immer zu Hause haben solltest
Da auf gar keinen Fall ungesundes Speiseöl zum kochen verwendet sollte lässt sich Butterschmalz dafür umso besser nutzen. Der Rauchpunkt liegt höher, das Verhältnis der Omega 3:6 -Fettsäuren ist deutlich besser und geschmacklich ist es nicht zu vergleichen. Wer mal länger auf Raps-, Sonnenblumenöl etc. verzichtet hat weiß, dass es eher nach ranzigem Maschinenöl riecht und schmeckt als nach essbarem Öl. Rinderfett oder Schweineschmalz kann man auch gut zum braten verwenden, hat jedoch einen stärkeren Eigengeschmack. Und eine echte Delikatesse: Entenfett - in Polen und Frankreich findet man dies in fast jedem Supermarkt. Probier' doch mal dein Rührei damit zuzubereiten, du wirst es nicht bereuen.
Auch Salami-Sticks und Käse sind immer gut und lange haltbar, vor allem wenn am Anfang der Ernährungsumstellung, mal Heißhungerattacken aufkommen. Da einen schnellen Snack zur Hand zu haben lohnt sich definitiv.
Salz und Gewürze dürfen auch nicht fehlen - hiermit kannst du unglaublich viel Abwechslung in deine Gerichte zaubern.
Und wie reagiere ich wenn ich zum essen eingeladen werde?
Während der ersten 30-Tage carnivoren Eliminierungsdiät kann es schon mal vorkommen, dass man die ein oder andere Einladung ins Restaurant absagen musste. Um sich auch langfristig nicht zu sabotieren muss man ein gutes Mittelmaß zwischen dem persönlichen Wohlbefinden und sozialer Komponente finden.
Wird ein Stück Torte an der Hochzeit meines Bruders meinen ganzen Erfolg zunichte machen? Sicherlich nicht.
Jeden Abend eine Tüte Chips vorm Fernseher? Das wird auf Dauer Probleme bringen.
Es ist wichtig hier für sich persönlich ein Mittelmaß zu finden. Manch eine, wie Mikhaila Peterson, die Tochter des Bekannten Jordan B. Peterson, leidet an einer Autoimmunerkrankung welche auch nur nach einem Bissen Salat extreme Arthritis auslöst. Ihre Story ist ein Paradebeispiel für die unfassbare heilende carnivore Diät.
Für sie kommt "cheaten" deshalb nicht in Frage. Wenn du nicht an solch einer Krankheit leidest dann kann es langfristig besser für deine psychische Gesundheit sein ab und zu mal von der Routine abzuweichen. Wenn du öfter ins Restaurant gehst dann achte einfach darauf, dass du bei der Auswahl deiner Speise eine auswählst mit möglich wenig, oder besser ganz ohne, pflanzliches Öl.
Perfektion ist der Feind des Fortschritts
Wer es, aufgrund seiner Gesundheit, nicht zwingend nötig hat sich ausnahmslos zu 100% tierisch zu ernähren wird wahrscheinlich langfristig besser am Ball bleiben wenn man hier und da, z.B. an Geburtstagen oder Hochzeiten eine Ausnahme macht. Das Thema Ernährung ist nämlich eine sehr persönliche und soziale Komponente im Leben. Sicherlich hast du schon mal erlebt wie gerne Veganer über das Thema Veganismus sprechen und wie eingeschnappt manch einer wird wenn man nicht der gleichen Meinung ist. Um sich hier einfach nicht zu eingeschränkt zu fühlen ist es für dich vielleicht besser zu sagen:
"An festlichen Tagen achte ich nicht so auf meine Ernährung - im Alltag bin ich dafür jedoch vollkommen strikt."
Und schon bist du am Ende vom Jahr zu ~95% carnivore und genießt all die Vorteile und fühlst dich dabei nicht eingeschränkt. Verrückterweise ist auch das ein oder andere Familienmitglied beruhigt wenn du statt Fleisch und Eiern auch mal ein Stück Kuchen isst. Ob sich die ein oder andere Ausnahme für dich lohnt musst du am Ende selbst abwägen.
Mehr zum Thema findest du im großen Artikel zur carnivoren Diät.