Die Wahrheit über Antinährstoffe
Was sind sie und wie beeinflussen sie Ihre Gesundheit?
Antinährstoffe sind Verbindungen in Lebensmitteln, die die Aufnahme von Nährstoffen durch den Körper beeinträchtigen können. Diese Verbindungen kommen in vielen Lebensmitteln vor, insbesondere in solchen, die als Teil einer pflanzlichen Ernährung konsumiert werden. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Antinährstoffen befassen und wie sie sich auf Ihre Gesundheit auswirken können.
Was sind Antinährstoffe?
Antinährstoffe sind Verbindungen in Lebensmitteln, die die Aufnahme von Nährstoffen durch den Körper beeinträchtigen können. Diese Verbindungen dienen den Pflanzen als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Einige der häufigsten Antinährstoffe sind Phytate, Lektine, Tannine und Saponine. Diese Verbindungen kommen in vielen Lebensmitteln vor, insbesondere in Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen.
Wenn du schon dabei bist dich carnivore zu ernähren, dann schau in den Artikel für Tipps und Tricks für den carnivoren Alltag.
Wieso gibt es Antinährstoffe?
Jede pflanzliche Zelle und tierische Zelle unterscheidet sich maßgeblich. Sie haben verschiedene "Betriebssysteme". Man kann es auch mit Autos vergleichen. Wenn der Mensch die Marke Porsche entspricht sind Pflanzen vielleicht der Tesla. Wenn du möchtest das dein Auto perfekt läuft solltest du klugerweise auch Ersatzteile einsetzen, die speziell für dieses Auto entwickelt wurden. Pflanzen erzeugen Energie aus Fotosynthese - sie atmen dabei Kohlendioxid ein und Sauerstoff aus. Tiere tun das Gegenteil - sie atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid wieder aus. Dementsprechend sind pflanzliche Vitamine und Nährstoffe auch anders als die tierischen. Betakarotin vs. Retinol (Vitamin A), Alpha-Linolensäure (ALA) vs. DHA (Omega-3-Fettsäuren), Vitamin K1 vs. K2 sind nur ein paar Beispiele dieser Unterschiede.
Anders als Tiere haben Pflanzen keine Möglichkeit vor Fressfeinden zu flüchten oder sie mit Hörnern, Klauen und Zähnen zu bekämpfen. Sie sind tierischen Fressfeinden stationär und man könnte fast meinen auch hilflos ausgeliefert. Eigentlich sollten sie besser an ihre Umwelt angepasst sein und das sind sie auch.
Erste Spuren von Leben treten das erste Mal vor etwa 3,5 Milliarden Jahren auf. Vor etwa 1,5 Milliarden Jahren trennten sich die ersten Einzeller in Tiere, Pflanzen und Pilze auf. Von da an begann das Wettrüsten der drei Lebenslinien. Manche Pflanzen, wie zum Beispiel die bekannte Rose oder Kakteen, schützen sich mit Dornen und Stacheln.
Doch bei weitem nicht alle Pflanzen haben solche Abwehrmechanismen. Anders als Tiere schützen sich die Pflanzen in erster Linie nämlich chemisch. Dafür bilden sie Gifte welche beim Aufbruch der Zellwand freigesetzt werden. Diese Gift führen dazu den Fressfeind zu schädigen und die eigene Fortpflanzung zu gewährleisten. Der Apfel ist sehr bekannt dafür die Samen in Fruchtfleisch zu umhüllen um von einem Tier gefressen zu werden und den Samen so zu verbreiten. Doch wieso wird der Samen nicht auch verdaut?
Die meisten Pflanzen auf der Erde sind nicht essbar. Schätzungsweise können nur 5% der bekannten Pflanzenarten überhaupt als Nahrungsquelle genutzt werden. Diese sind jedoch immer begleitet von natürlich vorkommenden Pestiziden wie z.B. Nikotin in Tabakpflanzen und Lektine in Hülsenfrüchten.
Auch wenn du Grünkohl, Salat, Spinat, Weizen, Äpfel und all die anderen Gemüse und Obstsorten magst.
Sie mögen dich nicht und sie wollen ganz bestimmt nicht von dir verspeist werden. Um sich vor dir und deinen hungrigen Freunden zu schützen bilden sie sogenannte Antinährstoffe. Und davon gibt es reichlich verschiedene. Diese natürlich vorkommenden Pestizide machen 99,9% aller Pestizide aus, die Menschen zu sich nehmen. Die anderen 0,01% sind künstlich aufgespritzte Pestizide wie das bekannte Glyphosat.
In scheinbar harmlosen Weißkohl kommen mindestens 42 bekannte Giftstoffe vor, von denen manche erwiesenermaßen in Mensch und Tier DNA-Schäden hervorrufen.
Die bekanntesten dieser Antinährstoffe sind:
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Lektine
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Oxalate
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Flavonoide
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Salicylate
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Phytinsäure
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Tannine
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Saponine
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Gluten
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diverse Enzym Inhibitoren
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diverse Protease Inhibitoren
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diverse Trypsin Inhibitoren
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Alkaloide
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Glukosinolate
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Cyanogene Glykoside
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Solanine
Das sind jedoch bei weitem noch lange nicht alle Antinährstoffe über die wir uns Sorgen machen müssen.
Andere Tiere essen doch auch Pflanzen
Wenn Tiere und Pflanzen verschiedene Automarken sind und verschiedene Betriebssysteme haben - wie kommen dann die Pflanzenfresser zurecht? Es muss an der Änderung der Nahrungsquelle liegen als die Menschen sich von ihren pflanzenfressenden Vorfahren abspalteten. Es ergaben sich grundlegende Veränderungen unseres Körpers: ein größeres Gehirn, ein saurer Magen, kurzer Darm, strukturelle Veränderungen von Becken, Füßen, Schultern und Kiefer. So wie wir uns an tierische Nahrungsquellen anpassten und unsere Körper sich auf die Jagd optimiert haben, so haben die Pflanzenfresser Methoden entwickelt welche die giftigen Antinährstoffe in Pflanzen unschädlich machen. Da sich unsere Ernährungsgewohnheiten erst, evolutionär betrachtet, vor relativ kurzer Zeit wieder änderten haben wir nicht die gleichen Methoden wie die Pflanzenfresser entwickelt, um uns vor den Abwehrmechanismen der Pflanzen zu schützen. Wiederkäuer besitzen mehrere Mägen um die Pflanzenbestandteile zu verdauen und die Toxine aufzuspalten. Elche und viele andere grasende Tiere haben gewisse Proteine im Speichel um die Tannine aus den Blättern zu neutralisieren. Kaninchen kauen so lange auf ihrer Nahrung bis sich die Giftstoffe in Gasform verflüchtigen.
Die natürliche Selektion hat über die Jahrtausende dazu beigetragen, dass sich die Körper von Lebewesen auf die ihm zugeführte Nahrungsquelle optimiert haben.
Deshalb können Kühe Gräser verdauen und zu Fettsäuren umwandeln und Menschen nicht. Dafür können wir aufgrund unserer Anatomie viel besser andere Tiere jagen und die viel nährstoffreicheren, tierischen Zellen zu uns nehmen.
In welchen Lebensmitteln sind Antinährstoffe enthalten?
Antinährstoffe sind chemische Verbindungen, die in einigen Lebensmitteln vorkommen und die Absorption von Nährstoffen im Körper hemmen oder verhindern können. Sie sind in diesen Lebensmitteln enthalten:
Leguminosen (Bohnen, Linsen, Erbsen): Enthält Lektine und Trypsin-Inhibitoren, die die Verdauung beeinträchtigen und die Nährstoffaufnahme hemmen.
Nüsse und Samen und Getreide:: Enthält Phytinsäure und Polyphenole, die die Absorption von Nährstoffen hemmen können. Gerade die Samen möchte die Pflanze - wie ihr Baby - am meisten beschützen.
Deshalb sind meist im Samen die meisten Giftstoffe enthalten. Somit werden diese nicht im tierischen Verdauungstrakt verdaut, sondern wieder ausgeschieden.
Dazu zählen unter anderem:
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Kürbiskerne
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Sonnenblumenkerne
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Sesam
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Cashewnüsse
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Walnüsse
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Mandeln
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Weizen
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Roggen
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Gerste
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Hafer
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Mais
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...
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und so ziemlich jedes andere erdenkliche pflanzliche Lebensmittel
Kartoffeln und Goji-Beeren: Enthalten Solanin, ein Toxin, das bei hohen Dosen gesundheitsschädlich sein kann.
Soja: Enthält Trypsin-Inhibitoren und Phytinsäure, die die Verdauung beeinträchtigen können, sowie Phytoöstrogene, die hormonelle Auswirkungen haben können. Die Sojapflanze macht ihre Fressfeinde mithilfe von Phytoöstrogenen einfach unfruchtbar um sich dauerhaft vor ihnen zu schützen.
Spinat und andere Blattgemüse: Enthält Oxalsäure, die die Absorption von Kalzium, Eisen und Zink hemmt. Oxalsäure reichern sich im Körper zu Oxalatkristallen an und sind die Hauptursache für Nierensteine.
Hier kann jedes pflanzliche Lebensmittel aufgelistet werden und jedes davon hat viele verschiedene Giftstoffe. Manche kommen damit besser zurecht als andere. Sie können jedoch, wenn man Pech hat, Autoimmunerkankungen, "Leaky Gut" - also einen durchlässigen Darm, Reizdarm, Nährstoffmangel und dadurch viele weitere Krankheiten hervorrufen.
Gewisse Zubereitungsmethoden wie das kochen, quellen und fermentieren können den Einfluss der Antinährstoffe teilweise minimieren.
Unterm Strich lohnt sich die Zufuhr von pflanzlichen Lebensmitteln eher nicht. Sie enthalten kaum essenzielle Nährstoffe wie Proteine und Fettsäuren und sind voller Giftstoffe, nicht essenzieller Kohlenhydrate und nicht essenziellen Ballaststoffen. Finde mehr Infos in dem großen Artikel zum Thema carnivore Diät.